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Mittwoch, 17. Februar 2010

Ich gestehe es, ich war wieder einmal zu faul direkt am Tag des geschehens den Tagebucheintrag vorzunehmen. Sorry.


34. Tag – Wochenende | 06.02.10
Samstag.

35. Tag – Wochenende | 07.02.10
Sonntag.

36. Tag – Dienstende | 08.02.10
Ein weiterer frischer Montagmorgen also, wobei an diesem Montag nichts frisch war außer dem schweiß der meine Stirn hinab rann. Richtig ätzende Hals schmerzen und der Kopf reihte sich mit Umbaumaßnahmen ebenfalls ein. Mein Entschluss stand fest, ich melde mich neu krank. Neu krank heißt es bei der Bundeswehr wenn man zum Arzt „will“. Bei der Stärkemeldung am Morgen meldet man sich nicht mit „hier“ sondern mit „neu krank“, daraufhin geht man zum sog. Gezi (Geschäftszimmer) und meldet dort Neu krank. Ca. 45 min später hat man wieder beim Gezi zu erscheinen, in der Zwischenzeit wartet man übrigens auf Stube und nimmt auch erst mal nicht am Unterrichtsgeschehen teil, es sei denn dieser ist theoretischer Natur. Beim späteren erscheinen im Gezi erhält man die Uhrzeit seines Arzttermins, zu dem man dann natürlich pünktlich zu erscheinen hat. Meiner war auf 13:25 Uhr angesetzt. Da einige meiner Kameraden ebenfalls zur selben Uhrzeit einen Termin bekommen haben hatten wir die geistreiche Idee uns zusammenzusetzen und solange Karten zu spielen. GROSSER Fehler! Als der Oberleutnant im späteren Verlauf des Morgens hereinschneite bebte mehr als nur die Stube, es ist unglaublich wie sehr ein Mensch (unberechtigter weise) aus der Haut fahren kann. Quasi als „Strafe“ bekamen wir alle den Befehl bis zum Dienstschluss eine schriftliche Ausfertigung zu dem Thema „Kameradschaft“ zu verfassen, wobei zu beachten ist das es bei der Bundeswehr keinerlei Strafen gibt. Entweder sind sie als „erzieherische“ oder als „disziplinarische“ Maßnahmen zu verstehen. Elendige Heuchelei und Wortverdreherei. Zu Anfangs hatte ich noch Probleme beim Schreiben, der goldene Funke wollte nicht springen, am Ende fand ich meinen Text zum Großteil sehr genial geschrieben. Es ärgert mich dass ich keine Kopie von ihm habe. Ich bin gespannt was der Oberleutnant zu verfasster Lyrik noch sagen wird ( lach ). Beim Arzttermin kam heraus dass meine „Mandeln“ vereitert seien und daher die Halsschmerzen rühren. Mir ist im Nachhinein erst eingefallen das mir als Kind die Mandeln herausgenommen wurden…verwirrung! Jedenfalls hab ich den Status „Marsch – Sport – Gepäckbefreit“ mit einer Widerbestellung für Freitag bekommen. Sprich am Freitag muss ich ein weiteres mal beim Arzt erscheinen und ich hoffe dieses mal bekomme ich ein freundlicheres Exemplar.

37. Tag – Dienstende 16:00 Uhr
Ich war also nun Marschbefreit, das erste Mal überhaupt. Morgens hat es den Vorteil das man als erster in die Truppenküche kommt und das ist schon einiges Wert aber natürlich meldet man sich nicht neu krank um sich vor irgendwas zu drücken, wir sind alle krank, immer ( ^^ ). Was stand heute also an, als erstes genossen wir einen ausführlichen Unterricht im Brandschutz bzw. den Brandklassen und irgendwas mit Menschen aus Trümmern bergen oder so. Nach dem Feuerwehrkurs gab es zu dem ganzen noch eine kleine Spielerei um uns zu zeigen wie aufwendig doch das löschen mit einem Feuerlöscher sein kann. Ganz ehrlich? Bei den Temperaturen eine ziemlich dämliche Idee aber da es ja die Lehrprobe unseres Obergefreiten war haben wir das ganze mal mit einem grinsen akzeptiert. An dieser Stelle muss ich kapitulieren. Die Zeit nach der Mittagspause ist nicht mehr zu rekonstruieren. Da war ich einmal zu faul. Sorry.

38. Tag – Dienstende 16:00 Uhr
Nicht am Frühsport teilnehmen zu müssen hat durchaus etwas angenehmes, ich könnte mich allen Ernstes daran gewöhnen. Uns wurden heute die sog. „Rules of Engagement“ im Unterricht erläutert, nicht wirklich eine Bereicherung die die Nato damit eingeführt hat. Ich könnte sowieso stundenlang mit sämtlichen Maßgeblich dafür verantwortlichen Personen diskutieren wieso man etwas wie anti-Personen Minen nicht verbieten sollte und überhaupt…Im Krieg etwas als „Verboten“ zu erklären. Ich mag mir die sog. ABC Waffen noch als verboten erklären, sie zielen wirklich darauf ab der zivilen Bevölkerung erheblichen Schaden zuzufügen aber „versteckte Sprengsätze“? Geht’s noch? Ich will im Krieg meine Feinde ausmerzen und nicht laut den modernen Trends nur Kampfunfähig machen. Dann kann ich das ganze Krieg spielen auch ganz sein lassen. Lächerlich dieses ganze Politische Schmierentheater. Ebenso die Tatsache das sich ein deutscher Soldat in Afghanistan in Deutschland vor Gericht verantworten muss sollte er sich einer Straftat bewusst gemacht haben ( bsp. Tötung in Notwehr). Das ganze will mir nicht in den Kopf aber vielleicht ist das auch nur ein weiterer Grund warum ich keine Lust mehr auf das Ideal eines Soldaten der deutschen Bundeswehr habe. Nachmittags bzw. den ganzen Mittag über durften wir einem Unterricht im UZwGBw lauschen, dieses regelt alles wichtige was die Rechte und Befugnisse der Wache angeht. Öde.

39. Tag – Dienstende 16:00 Uhr
Heute war der Tag auf den ich mich definitiv und mir ziemlicher Sicherheit am wenigsten gefreut habe. Heute sollte der sogenannte „Wachlehrpfad“ durchgenommen werden, sprich alles theoretische was wir bisher durchgenommen haben in praktischen Beispielen verinnerlichen. Eine selten dämliche Idee wenn ich an die Temperaturen zurückdenke. Dieser Donnerstag wird definitiv als einer der drei kältesten tage meines Lebens eingehen, womit sich zwei von dreien alleine bei der Grundausbildung abspielen. Erschreckend! Wie ich absolut kein Bock mehr auf dieses ganze Still gestanden habe, die zeit läuft einem merklich davon und hier verliere ich weitere Monate meines Lebens. Gut ich gebe zu das ich bereits einige Jahre meines Lebens verschenkt habe und das auch noch mit einem Lächeln. Es fällt mir eben schwer auf die Ratschläge anderer zu hören, vielleicht ist das wirklich eine meiner markantesten Macken. Ich sage ja nicht einmal dass ich es bereue, vielleicht sollte ich das aber ich habe eben bisher immer alles nach meinem Kopf gemacht. Mist das ich jetzt genau anders herum denke. Was spielte sich also am besagten Donnerstag ab? Der Schnee rieselte unverschämter weise einfach weiter, als ob ihn unsere frierende Existenz einen scheiß interessierte, was es wahrscheinlich auch tat. Das ganze Wachen Gedöns beruht auf einiger Paragraphen und Gesetzt welche es dem Kasperle Theater erst ermöglicht seine Pflichten vollkommen auszufüllen. Ebenso das Verhalten das man als Wache an den Tag legen muss, alles ist wie immer vorgeschrieben. Bis zum Mittagessen war ich so sehr durchgefroren das die ersten Meuterei Gedanken in mir aufkamen. Was stört uns Menschen eigentlich am meisten? Das Frieren? Oder das Schwitzen bei unglaublicher Hitze? Beides sind extreme die wir auf alle Fälle als unangenehm einstufen und mit ziemlicher Sicherheit würde die breite Masse eher frieren als zu brutzeln. Ich könnte diese Entscheidung nicht treffen, ich will weder das eine noch das andere.
Ich möchte ganz am Rande auch noch mal erwähnen das ich eigentlich krank bin und dennoch draußen bei der Kälte mit friere, wirklich das allerletzte. Beim Mittagessen hatte ich meine Mühe die tiefgefrorenen Finger gerade zu „biegen“. Der Unterricht des Lehrpfads fiel in den Mittagsstunden deutlich leichter, die Sonne kam endlich heraus und beschenkte uns mit ihrem immer noch zu kalten Schein. Aber wie alles schlechte ( und auch gute ) nahm der Tag irgendwann ein Ende. Abends lud unser Hauptgefreiter zum gemütlich Bier ein, es sollte sein letzter Abend bei uns sein. Jetzt so im Nachhinein ärgert es mich dass ich diese Chance nicht wahrgenommen habe oder was heißt ärgern. Ich war ziemlich Ko und hatte einfach nicht die Lust hoch zum Mannschaftsheim zu tigern. Vielleicht war es aber auch so vom Schicksal gewollt, denn was könnte besser als Bier trinken sein? Genau, telefonieren mit Mona ( :D ).
Ich bin dann auch relativ früh schlafen gegangen.

40. Tag-Dienstende 9:30 Uhr
Freitag war so ziemlich der kürzeste Tag was die Dienstzeit anbelangt. Um 9:30 Uhr wurden wir offiziell von unserem Spieß ins Wochenende entlassen aufgrund eines gesonderten Befehls des Kasernenkommandanten. Es gab wohl eine Schlechtwettermeldung die uns da so günstiger weise in die Hände gespielt hat. Aber vor dem Ende kommt ja dennoch noch etwas das man Arbeiten nennt oder so. Von 7:30 – 8:00 Uhr wurde ein Test zum Thema Wache geschrieben, ich hab den Test in der Hälfte der Zeit erledigen müssen da ich um 8 Uhr mein Termin beim Arzt hatte aber es war auch nicht wirklich die Herausforderung meines Lebens. Die heutige Ärztin war zwar um einiges freundlicher aber zuvorkommender auch nicht. Um 9:40 Uhr ging es dann im Eiltempo mit einem Kameraden zum Bahnhof und somit ins verlängerte Wochenende. Hurra!

41. Tag – Wochenende
Samstag.

42. Tag – Wochenende
Sonntag.

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