Clash

Es lag Schnee als ich sie das letzt mal besuchte, wie weißer puder lag er auf den Dächern und wartete gespannt auf die nächste Brise der ihn weit in die Lüfte trug. Dieses mal lag kein Schnee, nichts war weiß und auch die malerische Idylle beschränkte sich auf vom Regen durchdrängte Felder und Wiesen. Andererseits war es gar nicht schlecht dass der Winter noch nicht in die Eifel eingekehrt war, geht meine Heizung im Auto doch nicht mehr oder vielmehr nachwievor nicht. Eines vorweg, ich werde sie auch nicht reparieren lassen. Für was auch? Am vierten Dezember ist mein vorerst letzter Arbeitstag und im Januar ruft der Dienst am Gewehr, genannt Grundausbildung während dem ich mein schicken vierrädler abmelden werde. Ich bin also abends, erschöpft vom Training und der langen Fahrt bei ihr angekommen und das einzige was ich an diesem Abend für die Strapazen bekam waren Schläge und Tritte. Ich mein…Hallooo, blaue Flecken zieren sämtliche Körperteile und sie tun sogar weh. Und bevor jetzt einer denkt „so ein Schwächling kann sich nicht wehren etc. pp“ meine Arme waren total erschöpft vom bereits genannten Training und nicht mehr als Wackelpudding, wobei das nichts an dem Umstand ändert das sie ein wildes Tier ist.
Der Samstag begann damit das ich mich als erstes dafür verfluchte mir nicht selbst was zu futtern mitgebracht zu haben, das soll nicht heißen das es nichts gab aber ich futter in letzter Zeit sehr viel und würde nie die selben Mengen essen wenn ich gast bin, war ich also folgerichtig zum Hungern verurteilt.
Mittags ging es dann wie geplant nach Köln, das Wetter war solala aber okay. Nach anfänglichen verfahren haben wir dann den Hauptbahnhof gefunden und damit unser Parkhausziel.
Mir gefällt Köln, es ist eine wunderschöne Stadt und es ist einfach schade dass ich erst zum zweiten Mal dort war. Das letzte, also das erste Mal war ich mit meiner 6ten Klasse dort. Eine wunderbare Zeit, ein wunderschöner Ausflug. Damals war ich das erste Mal in einem Titus Shop, wobei die Liebe zum Brett mit den vier rollen erst Jahre später aufflammen sollte. Leider gibt es besagten Shop nicht mehr und ein Besucht war nicht möglich. Hauptziel des Ausfluges war es eine neue Jacke für mich zu finden, sekundär stand kuscheln und Spaß haben auf der Tagesordnung. Und ich habe eine gefunden, eine die mir richtig gut gefällt, eine die ich mittlerweile liebe und das obwohl sie das teuerste Kleidungsstück ist das ich mir je gekauft habe. Armer Geldbeutel. Wir sollten eine Schweigeminute für meine Geldbörse einlegen, als nun alle für einen Augenblick schweigen. Du dahinten, ich sehe das du noch tuschelst…
Nachdem wir das nun hinter uns gebracht haben erzähl ich euch vom Abend. In Köln geschah nicht weitermehr als das ich mir was zu essen organisiert hab und meine bunte Begleiterin von Elfenohren wegzerren musste.
Die Abendplanung sah vor eine gute Freundin von meiner bunten Hupfdohle zu besuchen, dazu sei gesagt eben diese hasste mich bis zu diesem Abend. Die Gründe sind eher typischer Natur, Frauen sind über negative Kritik eben nicht immer erfreut aber was wohl noch schlimmer zählt als Kritik ist Kritik ohne Hand und Fuß einer Begründung.
Ist ja auch eigentlich eher lari Fari, meinem Schlaf hat es nie geschadet.
Wir sind also zu ihr gefahren und nach einem beklemmenden Anfang konnte ich dann nach einiger Zeit ihr Herz erobern, charmant wie ich doch manchmal sein kann. In gemütlicher Runde saßen wir dann später bei Freunden der beiden. Harte Kerle mit noch härteren Schwänzen oder so, ich bin eh der tollste von allen gewesen aber der Gastgeber war ein feiner Kerl. Auf der Fahrt zu ihm wurde mir gesagt er sei im Knast und nur übers Wochenende raus, da arbeitete mein Kopf schon und stellte sich die abstrusesten Berge an Muskeln vor die ein Mensch erlangen kann. Dass mich am Ende, ein im Prinzip zu groß geratener Knuddelbär mit meinem Namen erwartet hätte ich nicht gedacht. Ein mir wirklich sehr sympathischer Mensch, ich wünsch ihm und seiner Familie alles Gute.
Man trank, sang, einige kotzten oder schliefen gar auf dem Boden der dortigen Toilette und erfreute sich an einem schönen Abend. Das einzig negative was mir auffiel war das fast psychopatische verhalten von einem der anwesenden. Irgendwann in den frühen Morgenstunden fiel ich dann ins Bett und schlief ein.
Der Sonntag bestand nur aus Schlafen und der ätzenden Fahrt nach Hause, ätzend weil mein Ipod Akku leer war und ich gezwungener maßen Radio hörte, ätzend weil es ein so weiter weg war und ätzend weil ich bis dahin nichts weiter als geschätzte 400gramm Vanillejoghurt gegessen hatte.
Nebenbei möchte ich mal erwähnen das ich mich schon von Robert Enkes Tot belästigt fühle, ich weiß gar nicht mehr wie oft dieser Name in den zwei Stunden im Radio zu hören war, meiner Meinung nach jedenfalls zu oft. Er ist Tot und damit sollte sich das gegessen haben aber nein, es wird ein riesen Trara draus gemacht, man stelle sich mal vor das macht man bei jedem toten Kind in Afrika. Die Radiosender würden nur noch über Tod und Leid berichten.
Es war und da muss ich gar nicht lange überlegen ein sehr schönes Wochenende, danke an meine bunte Gastgeberin. Kuss.


Gute Nacht